Saatgutfestival
Freiheit für die Vielfalt: Saatgut-Festival 2014 mit Dr. Vandana Shiva
2014 wird ein entscheidendes Jahr für die Vielfalt und Freiheit des Saatguts. In der EU soll über ein neues Saatgutrecht entschieden werden. Hier werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Geht es weiter wie bisher, weitere Konzentration der Macht in den Händen weniger Saatgutkonzerne, oder gibt es ein Umdenken und Umlenken zugunsten der Vielfalt und damit der Entscheidungsfreiheit der BürgerInnen?
In den letzten beiden Jahren ist das Saatgut-Festival zur größten Veranstaltung dieser Art in Deutschland gewachsen. Dieses Mal aber spricht ein ganz besonderer Gast: Dr. Vandana Shiva, Trägerin des alternativen Nobelpreises und international bekannte Aktivistin für freies Saatgut. Sie engagiert sich nicht nur in Ihrer Heimat Indien für die Vielfalt und gegen Gentechnik sondern weltweit. Mit Ihrer Rede wird sie der Forderung „Freiheit für die Vielfalt“ Nachdruck verleihen.
Wie jedes Jahr erwartet die Besucher ein Programm aus Bewährtem und Neuem. Aufgrund der großen Nachfrage in den letzten Jahren gibt es ein noch größeres Saatgutangebot. Freies Saatgut zu feiern, sich zu informieren und sich mit seltenen Sämereien für die kommende Saison zu versorgen, ist das Ziel. Im Mittelpunkt des Festivals steht der Markt der Vielfalt, wo man farbenfrohe Kartoffeln und Samen seltener Sorten bestaunen und kaufen kann. Ein buntes Rahmenprogramm mit Vorträgen, Ausstellungen, Kinderaktionen und leckerem Essen aus der Gartenküche rundet den Tag ab.
Eine farbenfrohe Palette der Kulturpflanzen von A wie Apfel bis Z wie Zwiebel erwartet die Besucher. Die ganze Bandbreite der Gemüsesämereien für den Garten. Die Vielfalt der Sorten hat sich mit der Kultur der Menschen gemeinsam entwickelt, sie ist eines der ältesten Gemeinschaftsprojekte der Menschheit, zugleich aber auch ein Stück Lebensqualität und ein Genuss fürs Auge und für den Gaumen. Monopole und global agierende Konzerne bedrohen die Vielfalt. Ebenso eine industriefreundliche Gesetzgebung, die alte Sorten aus dem Anbau und dem Handel verdrängt. 2014 wird für freies Saatgut ein sehr wichtiges Jahr. Die EU arbeitet an einer neuen Richtlinie für Saatgut. Bis jetzt hat sich die Saatgutindustrie bestens positioniert. Doch es gibt bereits ein Umdenken bei einigen EU Abgeordneten. Da kommt das Saatgut-Festival gerade recht. Mit Benedikt Haerlin ist es gelungen einen hochkarätigen Referenten zu gewinnen. Er wird bei seinem Vortrag „Freiheit für die Vielfalt - macht die EU im Auftrag der Saatgutindustrie die Erhaltungs- und Biozüchtung platt?“ einen Überblick über die die neuen Regelungen geben. Benedikt Haerlin vertrat die nordamerikanischen und europäischen Nichtregierungsorganisationen im Aufsichtsrat des Weltagrarberichts. Zurzeit arbeitet er für „Save our seeds“ in Berlin.
In Ihrem Vortrag: „Wovon wir leben-Vielfalt als Fundament von Landwirtschaft und Gartenbau“ lädt Frau Dr. Oetmann-Mennen ein mehr zu erfahren über die Bedeutung unserer Kulturpflanzen. Jutta Sundermann, freie Journalistin und Mitbegründerin von Attac Deutschland richtet in Ihrem Vortrag den Blick auf Indien, die Biopiraterie und den Widerstand dort.
Das Saatgut-Festival möchte begeistern für die Vielfalt und dazu inspirieren diese selbst in ihrem Garten zu erhalten. Jeder kann mitmachen und dabei auch noch Spaß haben mit der bunten Palette alter und samenfester Gemüse.
Samstag 15. Februar 11.00 bis 17.00 Uhr
Karl-Knauf-Halle in Iphofen
Eintritt beträgt 2 Euro, Kinder sind frei.
Veranstalter: open house, Projektwerkstatt für nachhaltige Lebensentwürfe