Susanne Goroll: Selbstversorgerin, Pflanzen- und Bücherliebhaberin

Auch Susanne Goroll ist von Haus aus nicht mit Gartenarbeit in Berührung gekommen. Ursula Reinhard und der VEN haben sie motiviert. Heute pflegt sie unsere Kulturanleitungen, ist Ansprechpartnerin für die Regionalgruppe Braunschweig und macht die Vereinsbibliothek zugänglich. Lesen Sie, was für sie die Faszination ausmacht.

Die Spreu vom Samen trennen Susanne Goroll

Begegnung mit Ursula Reinhard

Die Arbeit im Garten habe ich als Stadtkind nicht kennen gelernt. Irgendwann mit Ende 20  kam die Hortophilie über mich und führte neben bescheidenen gärtnerischen Versuchen zunächst dazu, die Bibliothek nach Büchern zu dem Thema durchzuforsten. 1998 entdeckte ich in der Zeitung einen Bericht über die Veranstaltung zum Gemüse des Jahres. Da wußte ich gleich: da möchte ich mitmachen.  In den folgenden Jahren vertiefte ich mein praktisches Wissen, besuchte Märkte und half bei VEN-Bürotätigkeiten.

Mein Garten

Gemüseanbau spielt heute in meinem Kleingarten eine große Rolle. Mir gefällt, ein Teil-Selbstversorger zu sein. Es fasziniert mich immer noch, wie es möglich ist, daß das benötigte Saatgut fast nur aus eigener Herstellung kommen kann. Die Samenhändler werden durch mich nicht reich. Nur schwierig zu vermehrende und neu auszuprobierende Sorten werden zugekauft. Über die Jahre habe ich meine Lieblingssorten gefunden, die mir schmecken und hier gut gedeihen. Traditionelle Varietäten sind bevorzugt. Immer wieder vermehrt, kann man sie durch ihre Anpassung quasi schon als regional bezeichnen. Sonst eher ein Freund des Naturgartens, herrscht in meinem biologischen Gemüsegarten ein strenges Reglement. Fruchtfolge, Mischkultur, Kompostwirtschaft und Nützlingsförderung werden genau eingehalten, mit dem Erfolg, daß Schädlinge und Krankheiten eine geringe Rolle spielen. Immer wieder setze ich mir kleine Schwerpunkte, wie zum Beispiel: Was kann man im gewächshauslosen Garten im Winter ernten? Oder: Welche Gemüsepflanzen aus China kommen neu in unsere Gärten und bewähren sich?

Für den VEN erstelle und betreue ich die Online-Kulturanleitungen. Zur Zeit katalogisiere ich die umfangreiche VEN-Bibliothek, - das Bücherwühlen ist eine herrliche Beschäftigung für kalte, gartenlose Wintertage.

Ausblick in die Zukunft

Erhaltungsorganisationen, wie der VEN, sehe ich als wichtigen Beitrag für eine positive Zukunft des Menschen auf unserem Planeten. Die Qualität der Nahrung  und deren Anbau ist eine grundlegende Voraussetzung für ein gutes Leben, sie dürfen nicht zu einem uniformen Spekulationsobjekt einiger Großkonzerne abgewertet werden.

Eines kann ich heute mit Gewissheit sagen: Nutzpflanzen und deren Vielfalt bieten mit den dazu gehörigen Themen ein nie endendes, interessantes Betätigungsfeld.