1. Erhalterseminar zu Winterkulturen 2011: „Dem Winter trotzen sie locker“

VEN-Termin: 
Ja
Zeitraum: 
Samstag, 26. März 2011 - 11:00 to Sonntag, 27. März 2011 - 14:00
Veranstaltungsort: 
Schulbiologiezentrum Hannover, Vinnhorster Weg 2, 30419 Hannover

Wintersalate und Wintererbsen widerstehen Kälte und bringen frühe Ernten

  • Kulturgeschichtliches
  • Anbau und Vermehrung der Winterkulturen
  • Patenschaften
  • Erfahrungsaustausch und Saatgutbörse

Wintersalate waren über viele Jahrzehnte verbreitet bis sie von den Treibsorten nach und nach verdrängt wurden. Ein regionales Sortenspektrum sowie einige Handelssorten trugen zur Versorgung im ausgehenden Winter und frühen Frühjahr bei. Wintersorten fanden sich bei den Kopf- und Plücksalaten, aber auch unter den Römersalaten.

Im Herbst gesät oder gepflanzt gehen sie als kleine Pflanzen in den Winter, trotzen Schnee und Kälte. Gerade in Gegenden, in denen der Frühling erst spät kommt, man auch erst spät den Boden bearbeiten kann, bieten sie einen Vorteil: Sie sind schon auf dem Beet. Wenn die Temperaturen dann wieder steigen, wachsen sie weiter und ermöglichen eine frühe Ernte.

Auch auf Wintererbsen haben wir unser Augenmerk geworfen. Sie waren in der einst bäuerlich geprägten Landwirtschaft in einzelnen Regionen wichtiger Part einer ausgedehnten, bodengesundenden Fruchtfolge. Genutzt wurden sie als Futter für die Tiere, einzelne Sorten auch für eine wohlschmeckende Erbsensuppe. Im VEN, aber auch im ökologischen Landbau erleben sie derzeit eine Renaissance.

Die früh einsetzende Weiterentwicklung der Pflanzen nach dem Schwinden des Winters
bedeutet nicht nur einen Vorsprung vor typischen Schädlingen, sondern ermöglicht auch, in Kombinationen mit Folgesaaten von Frühjahressorten, eine Ernte von Erbsen für die Küche über mehrere Wochen.
Verdrängte Sorten wieder zu nutzen, ihre Eigenschaften zu beobachten und zu dokumentieren, aufgespürte Sorten zu bewahren und weiter zu entwickeln, kann durch Patenschaften gewährleistet werden.

Die Patinnen und Paten werden von einzelnen VEN-Mitgliedern, die sich zur AG-Patenschaften zusammengeschlossen haben, mit Sorten versorgt und im Laufe ihrer Patenschaft betreut.

Die Rekultivierung von Wintersorten in Form einer Patenschaft begann vor drei Jahren. 2008 erhob der VEN den Gartensalat zum Gemüse des Jahres.

In diesem Erhalterseminar wollen wir, die Mitglieder der Patenschafts-AG und die Patinnen und Paten, Erfahrungen und Wissen austauschen. Auch die Selektion, am Beispiel der Frosthärte, sowie Krankheiten und Schädlinge, die die Kulturen befallen können, werden Thema sein

Die Sortenpatenschaften beim VEN haben sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. Viele neue Patinnen und Paten konnten gefunden werden.

Wie kann das Konzept weiterentwickelt werden?

Wie können Beobachtungen und Erfahrungen besser weitergegeben werden?

Wie kommen ertragreiche und wohlschmeckende Patensorten heraus aus ihrem Nischendasein?

Programm

Samstag, 26. März 2011

bis 11 Uhr: Anreise der Teilnehmer
11.00 Uhr: Begrüßung und Imbiß (Kornelia Stock/ AG/Teilnehmer)
12.00 Uhr: Vorstellung des Seminarablaufes (Kornelia Stock)
12.15 Uhr: Kulturgeschichtliches – Rückblick und Ausblick (Ursula Reinhard)
12.30 Uhr: Anbau und Vermehrung; Frosthärte, Schädlinge und Krankheiten (Ursula Reinhard)
Gartenrundgang/Erfahrungsaustausch
14.30 Uhr: Kaffeepause
15.30 Uhr: Saatgutgewinnung (Ursula Reinhard)
Erfahrungsaustausch
16.45 Uhr: kleine Pause
17.00 Uhr: Sortenpatenschaft beim VEN – Konzept; Beobachtungsbögen und Diskussion (Ursula Reinhard)
Erfahrungsaustausch, Saatgutbörse
18.00 Uhr: Abendessen im Spätzlehaus
Übernachtung in der Freiluftschule

Sonntag, 27. März 2011

bis 9.00 Uhr: Frühstück
9.00 Uhr: Dokumentationen: Datenbank – Homepage – Saatgutliste (Alexander Artmann/Ursula Reinhard) – Diskussion
10.30 Uhr: Pause
10.45 Uhr: Saatgutrückgabe an den VEN; Weiterentwicklung des Nutzungskonzeptes (Kornelia Stock/Ursula Reinhard) – Diskussion
Saatgutbörse
12.00 Uhr: Mittagessen
13.00 Uhr: Abschlussrunde
14.00 Uhr: Abreise der Teilnehmer

Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen begrenzt.

Organisatorisches

Als Tagungsort steht uns das Schulbiologiezentrum Hannover zur Verfügung. Wir tagen im „Bienenhaus“. Uns steht eine Küche und ausreichend Geschirr für eine große Gruppe zur Verfügung.

Für die Übernachtung steht uns die Freiluftschule auf dem Gelände zur Verfügung (Gemeinschaftsschlafsaal), Schlafsack und Bettlaken bitte mitbringen. Die Übernachtung in einem günstigen Hotel in der Nähe ist ebenfalls möglich. Bei Bedarf können Informationen gegeben werden.

Wir versorgen uns selbst, d. h. die Vorbereitungsgruppe sorgt für den Imbiss, das Frühstück, die Getränke und eine Suppe am Sonntagmittag. Die Speisekarte kann durch mitgebrachte Lebensmittel ergänzt werden. Da wir kein Personal haben, fassen alle mit an. Am Samstagabend wird ein Tisch im nahegelegenen Spätzlehaus reserviert.

Die Teilnahme am Seminar ist selbstverständlich kostenlos. Kosten für die Fahrt und das Essen im Restaurant am Samstagabend tragen die Teilnehmer.
Wenn nötig, können Zuschüsse zu den Fahrtkosten beantragt werden.

Mitbringen: Eigenes Saatgut zum Tauschen und Materialien, die für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt werden.

Anreise mit dem öffentlichem Nahverkehr
Vom Hauptbahnhof zu Fuß zur U-Bahn Station Kröpke. Mit der Linie 4 nach Garbsen oder der Linie 5 nach Stöcken bis zur Haltstelle „Schaumburgstraße“. Die Schaumburgstraße entlang, über die Haltenhoffstraße, unter der Bahn hindurch, das Schulbiologiezentrum liegt gleich hinter der Bahn auf der rechten Seite. Zeitbedarf ab Bahnhof ca. 45 Min.

Anreise mit dem PKW
Autobahn Berlin – Dortmund bis zur Abfahrt Hannover/Herrenhausen, in Richtung Hannover – Zentrum. An der Abfahrt Herrenhausen runter, dann Richtung Herrenhäuser Gärten. An der Ampel links in die Schaumburgstraße, über die Haltenhoffstraße und gleich hinter der Bahnunterquerung geht es rechts ins Schulbiologiezentrum.

Kontakt: 
Kornelia Stock, E-Mail: Kornelia.stock@htp-tel.de (Anmeldung bis 13.03.2011)