Winterpostelein, Winterportulak

Winterpostelein Foto: Susanne Goroll
Botanischer Name: 
Claytonia perfoliata, auch Montia perfoliata

Winterpostelein wird auch Winterportulak, Tellerkraut oder Kubaspinat genannt.

Die einjährige, bis zu 20 cm hohe Pflanze wächst wild in küstennnahen Gebieten von Mexiko bis Südkanada. Sie ist winterhart und deshalb bestens als Überwinterungskultur geeignet.

Zur Familie der Quellkrautgewächse (Montiaceae) gehörend, läßt sie sich gut in die Fruchtfolge einfügen.

Anbau: 

Ausgesät wird von Mitte September bis Ende Februar. Die Aussaat kann in Reihen, Breitsaat oder in Tuffs erfolgen.

Vorzucht und Direktsaat ist möglich, im Freiland, Balkonkasten und ungeheiztem Gewächshaus.
Keimtemperatur unter 12°C, Saattiefe 0,5 cm, zur Weiterkultur genügen 4-8°C.
Im Freiland nur bei starkem Kahlfrost schützen.
Reihenabstand und Abstand in der Reihe: 10-20cm.
Er ist ein Schwachzehrer, bevorzugt Halbschatten und feuchten Boden, wird kaum von Krankheiten befallen.
 
Ernte: 

Die Ernte zieht sich von November bis  April. Winterpostelein kann bis zu 6 mal beerntet  werden, wenn man ihm immer genug nachwachsende Blätter läßt. Von der Aussaat bis zur ersten Ernte vergehen 8 Wochen. 

Vermehrung: 

Als strenger Selbstbestäuber ist die Vermehrung problemlos.

Ab Ende März/ April beginnt der Winterpostelein in Blüte zu gehen, danach kommt die Zeit der Samenernte. Da die Samen nach und nach ausfallen, ist es günstig die ganze Pflanze abzuschneiden, wenn die ersten Samen reifen (und dunkel werden) und danach luftig aufgehängt in einem engmaschigen Netz nachreifen zu lassen.

Werden die Pflanzen im zur Blütezeit nicht entfernt, säen sie sich kräftig aus, was vielleicht ja auch erwünscht ist.

Nutzung: 

Im Gegensatz zu anderem Winterblattgemüse enthält Winterpostelein weniger Nitrat, dazu ist er  reich an Vitamin C, Kalium, Calcium und Eisen. Die Haltbarkeit im Kühlschrank mit Plastikfolie abgedeckt beträgt 5-7 Tage.

Er kann als Salat, gedünstet wie Spinat und in Kräuterbutter oder –quark verzehrt werden. Der Geschmack ist mild, frisch, leicht säuerlich, nussig.

Tipps: 

Eine Variante ist der ausdauernde sibirische Portulak (Montia sibirica). Er ist ganzjährig grün und ähnelt geschmacklich dem einjährigen. Als hübsch blühender Bodendecker gedeiht er auch an schattigen Orten.

Text: Susanne Goroll