Gartensalat

Salatvielfalt Foto: Susanne Goroll
Botanischer Name: 
Lactuca sativa
Gartensalat gehört zur Familie der Korbblütler, ist ein- bis zweijährig und entwickelt eine grundständige Blattrosette. Die Blütenstängel erreichen eine Höhe von bis zu 100 cm.
Der in Vorderasien, Nordafrika und Südeuropa weit verbreitete Stachel-Lattich Lactuca serriola gilt als Stammpflanze. Im alten Ägypten (ca. 4000 v.Chr.) war die Pflanze bereits in Kultur genommen und breitete sich in der Zeit Karls des Großen (um 800 nach Chr.) auch in Mitteleuropa aus.
 

Für den Anbau bei uns sind folgende Varietäten geeignet:

Kopfsalat (=Butterkopfsalat) Lactuca sativa var. capitata  Cos Group
Bataviasalat (=Krachsalat) Eissalat Lactuca sativa var. capitata Crisp Group
Schnittsalat, Pflücksalat Lactuca sativa var. crispa Cutting Group
Romanasalat (=Bindesalat, Römischer Salat, Kochsalat, Lattich) Lactuca sativa var. longifolia Cos Group  
Spargelsalat (=Stängelsalat) Lactuca sativa  var. angustana Stalk Group
 
Anbau: 
Die Aussaat kann im Haus ganzjährig, im Freiland zwischen April und August erfolgen, je nach Sorte.
Salat ist ein Lichtkeimer, die Saat also nur mit wenig Erde bedecken und feucht halten. Für die ersten Tage ist eine Abdeckung mit Glas oder Plastikfolie förderlich. Keimtemperatur: unbedingt kühl, unter 16°C.
Bei Vorkultur sind die Pflanzen nach etwa 3 Wochen fertig auf 30x30 cm zu pflanzen. Der Standort sollte vorwiegend sonnig sein in lockerer, nahrhafter, aber altgedüngter Erde. Die Flachwurzler benötigen eine gleichmäßige Feuchtigkeitszufuhr. Ein genügend weiter Fruchtwechsel beugt Krankheiten vor.
 
Abhängig von den unterschiedlichen Anbauzeiten unterscheidet man
Wintersalate: Aussaat Ende August - Anfang September, Pflanzung Anfang Oktober ins Freiland, Ernte im Mai.
Frühjahrssalate: Pflanzung ab Anfang April ins Freiland, Ernte Ende Mai bis Anfang Juli.
Sommersalate: Aussaat und Anbau während des ganzen Sommers im Freiland möglich.
Treibsorten: Anbau in den Winter- und Frühjahrsmonaten im Gewächshaus  oder Frühbeetkasten, Ernte von Februar bis Mai.
 
Ernte: 

Geerntet wird bevor der Blütentrieb sich in die Höhe schiebt, da dann die Blätter weniger schmackhaft werden. Eine Ausnahme bildet der Spargelsalat. Hier wird der fleischige Blütenstängel geerntet, bevor sich die Blüten öffnen.

Bei Pflück- und Schnittsalaten, sowie Romanasalaten können die Blätter nach und nach geerntet werden, wenn die Herzblätter zum Weitertrieb stehen bleiben. Da ältere Sorten des Romanasalates keine geschlossenen Köpfe bilden, können sie zusammen gebunden werden und entwickeln dann im Innern ganz zarte, milde Blätter (Bindesalat)

Vermehrung: 
Für die Samengewinnung ist ein frühzeitiges Auspflanzen wichtig, Aussaat Ende Februar/Anfang März, Samenernte Juli/August. Eine Ausnahme bilden die Wintersalate, die bereits im vorausgegangenen Jahr gesät wurden.
Selbstbestäubung ist die Regel. Trotzdem sollte zur Vermeidung von zufälliger Fremdbestäubung zwischen zwei Sorten einige Meter Abstand eingehalten werden.
Mehrere Samenträger sollten nach den individuellen Auslesekriterien gewählt werden, z.B. kräftige, gesunde Pflanzen, Geschmack, Färbung, spätschiessend.....
Die Samenstängel müssen durch einen Stab gesichert werden. Feuchte Witterung ist ungünstig für die Samenabreife, dann ist eine provisorische Dachkonstruktion für die notwendige Trockenheit geraten.
Die Samen reifen unregelmäßig. Sie können nach und nach abgezupft werden oder bei guter Reife in einen Behälter ausgeklopft und von Verunreinigungen  gereinigt werden. Dann müssen die Samen luftig nachgetrocknet werden. Die Samen sind bei trockener und kühler Lagerung für  3-4 Jahre keimfähig.
 

Aus den Erfahrungen der erfahrenen Demeter-Gärtnerin Eike Bretschneider:                                                                           Den Pflücksalat ‚Venezianer’ erhielt ich Ende der 80er oder Anfang der 90er. Meine Kunden fanden die Sorte geschmacklich hervorragend:, „Aber die Schnecken! Wenn die Sorte doch rot wäre, da gehen die Schnecken nicht so schnell dran!“— Eine von meinen ausgepflanzten „Venezianern“ hatte eine rosa angehauchte Hauptblattader, von der nahm ich Samen und habe auch in den Folgejahren auf die rote Farbe hin ausgelesen. Es hat etliche Jahre gedauert (5 oder 6), jetzt ist die Sorte dunkelrotlaubig und heißt „Roter Venezianer“. Und ist so beliebt wie vorher.

Nutzung: 
Nicht nur der Romanasalat, auch alle Anderen eignen sich, besonders wenn ein Überschuss vorhanden ist, nicht nur zur Salatbereitung, sondern auch als Kochblattgemüse.
Neben der Nutzung der Blätter sind die Blütenstängel des Spargelsalates  roh genossen sehr saftig und schmecken wie frische Gurken. Sie sind aber auch geschält und kurz gedünstet eine Delikatesse.
Tipps: 

Manche Salatsorten bekommen schnell schlaffe Blätter. Leicht befeuchtet in einer 'Tupperdose' halten sie sich im Gemüsefach des Kühlschrankes einige Tage frisch.

Text: Susanne Goroll