UN-Urkunde für Storchengarten-Vielfaltsprojekt

UN-Urkunde für Doris Seibt

Für das Projekt „Nutzvielfalt erhalten im Storchengarten“ erhielt Doris Seibt, Dipl.-Agrar-Ing. und Mitglied im VEN (Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt) die besondere Auszeichnung der UN. Bürgermeister Georg Hohmann überreichte die Urkunde, die stellvertretende Landrätin Waltraud Gruber würdigte sie in einer Laudatio, die GRÜNE Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger hielt einen Fachvortrag - um nur einige der Auftritte im Markt Schwabener Unterbräu an diesem Tag zu nennen.

Die Bioläden des Ortes hatten Häppchen gemacht und das „Marmeladenherz“ ca. zehn verschiedene Marmeladen dargeboten. Rita Lichtenegger hatte einen Stand mit vielen Tomatensamen aufgebaut. Irena Meilick hatte eine Wildkräuter-Pastete gebacken. Der Bioladen am Markt hatte Wurst, Käse und Brot dabei, die Brauerei Schweiger sorgte für die Getränke und Uwe Peters mit Band lockerte mit historischen Songs die gelungene Veranstaltung auf. Das war der passende Rahmen für die Auszeichnung der UN.

Rede von Doris Seibt

Biologische Vielfalt im Storchengarten: Verborgene Schätze - gefährdete Früchte: Was die Jury überzeugt hat

Das Laudatio von Waltraud Gruber, die als stellvertretende Landrätin das Grußwort sprach, lesen Sie hier:

« Kulturlandschaft braucht Vielfal, Ernährung braucht Vielfal, Landwirtschaft braucht Vielfalt

Aber: „Vielfalt bewahren – wie geht das?“

Doris Seibt hat sich das zum Ziel gesetzt und hatte sich gedacht: „Es gibt nichts Gutes außer man tut es.“

So hat Doris Seibt begonnen den Storchenacker zu bestellen. Die Familie Adlberger stellte den landwirtschaftlichen Grund bereit.

Übrigens, der Acker heißt nicht umsonst Storchenacker. Gibt es doch im landschaftlich reizvollem Sempt-Schwillachtal tatsächlich noch Störche. Das ist im so nahem Umfeld von München schon etwas besoderes.

Und in so einem landschaftlich sensiblen Gebiet passt der Storchenacker besonders gut. Andererseis – der Storchenacker würde überall gut passen. Wohl auch insbesondere in Gebieten mit eintöniger industrieller Landwirtschaft.

Denn Doris Seibt hat sich zum Ziel gesetzt, einem Verlust der biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft entgegenzuwirken und Kulturpflanzensorten zu erhalten.

Genbanken für Pflanzen sind uns alle bekannt, diese können zwar die „Daten“ speichern, doch Pflanzen sind nicht statisch zu betrachten, sie passen sich laufend an die Gegebenheiten an, wie Klimaveränderungen und Krankheiten.

So können diese Kultur-Pflanzen nur in der Praxis erhalten bleiben. Auch das Wissen über den Anbau dieser Pflanzen kann nur in der Praxis gepflegt und weitergegeben werden.

Und so erfüllt der Storchenacker neben dem Erhalt der Kulturpflanzen auch einen Bildungsauftrag, damit das Wissen über die Vielfalt der Kulturpflanzensorten als unser lebendes kulturelles Erbe erhalten bleibt.

Denn aufgrund der Uniformität in der industriellen Landwirtschaft ist diese landwirtschaftliche Vielfalt, zu der auch das Wissen über deren Pflege und Nutzung gehört, schon weitgehend verloren gegangen.

Dazu hat Doris Seibt auch viele Veranstaltungen gemacht, zum Teil Vorträge gehalten oder direkt vor Ort die Praxis gezeigt wie:

  • 19. September 15 „Samenernte - Sammeln für die Zukunft“
  • 27. Juni 15 „Verborgene Schätze, verbotene Früchte“
  • 12. Juli 15 Bunte Vielfalt im Storchengarten
  • 25. Juli 15 „Guten Appetit: Essen an einem wahrhaft reich gedeckten Tisch“
  • 1. Oktober 14 Samenernte zur Aussaat oder Weitergabe im nächsten Jahr

 

Regionalgruppe: Markt Schwaben